Und ich bin nicht mal manifest asketisch.
Meine Gedanken lassen sich auch unter dem Mikroskop nicht unterscheiden.
den abgerockten Musilband auf der Sofakante
Und ich erinnere mich an das alte Klohäuschen, ein Ziegelbau, neben den Schienen beim Bahnwärter, auf dem Heimweg von der Schule.
An den Rändern von Sprache und Form entzieht sich der Jahrhunderttweet idealerweise jeder Rezeption.
und ränder; beide brüchig
Präzise wie die Linie der Schiene trifft mich der Strahl der Lokomotive.
sanft betten die hände mein haupt die lehne mein rücken und der blick das frühlingsgrau
Kniekehle Atem die Seele des Beins
Langsam im Liegen versinken in Gedanken in Worten im Schreiben
immerhin im Licht ionisierter Gase
nächtlicher abschied unterm himmelsstrich der blutbahnen
A Listing of Living Mollusca Gebrabbel im Ozean
im blickkontakt verwirbeln die enden in der unendlichkeit
häng‘ ich mich selbst an den rettungsschirm des löwenzahns; flirrend schwanke bilder, sommer & vergänglichkeit
wenn selbst das mondlicht die haut verbrennt; oberflächliches massaker, ewige inschrift
sanft gebettet in die interferenzen zerfallender falter
der gekrümmte leib des würstchenverkäufers, bei lokaler hitze zitternd unterm schirm
zeitungsmüde im Kaffeehaus
das Licht beugen, die Zeit stauchen, lieben auf engen Raum
was bleibt, wenn noch das vakuum schwindet? wenn das nichts eindringt, zischend?
platz schaffen im absoluten [alles klein geschrieben] ; oder tatsächlich Liebe
über unergründlichem dunkel schwebend; geplätscher
aber die distanz zum zentrum wahrend, ohne substanz; jedoch leidenschaftlich flimmernd, grenzenlos & spontan
von der landstrasse abkommen das blitzende ding rauscht durchs feld
müllhaldenpoesie vielfalt feuer und springende reifen zirkus meiner kindheit
gaukelei am nullpunkt kondensat + anomalie flußrichtung entgegen der schwerkraft
egal, egal ich liege auf’m Totenpfahl wie’n zer- streuchter Hund
sag mir die drei silben: Hydrazin
und eine gemeinsame Zigarette, entflammt am bunsenbrenner; allein das fahle Licht, gewährt den Farbstoffen Freiheit & Fantasie
naturgemäss; zwitschernd, geräuschend und blinkend durchs feinverstaubte Fensterglas
für einen Nachmittagsspaziergang zwischen Manganknollen; anheimelnde Beschickung einer Brennstoffzelle: dein Flammengrund
weil wir – angesichts grösserer Schrecken – ohne sie kaum existieren könnten
Mondstrahlröntgenapparat zum Durchleuchten der Wolken
windflüchtig, die Wolken, um dem zerspanendem Mondstrahl zu entkommen; Gratmuster; diese Nacht beschert den sanften Kühlmittelduft
schattenfreie Herzen sind letzthin ausgestorben; eine schiefvernarbte Wunde (Heiner Müller), die ich auch liebe, schmerzt
ein raschelnder Haufen alten Herbstlaubs, getrocknet von der Frühlingssonne
Vodkakater, du albinohaftes Schattentier
im Ausnahmezustand, leidenschaftliches Bauchziehen; ein Kreuzeslied
und zurück bleibt ein hagerer Eigenleib für diesen Tag; futuristisches Himmelswesen
gewebt von oben bis unten, dein Gewand: Spezerei, flüchtige Kopfnoten;
Sonnenwind, voller Granatsplitter
der Treibstoff: Oxytocin, unerforscht sind die Inseln auf dem Kontinent; Wassergetier, bunt & fabelhaft, nur ein Vorgeschmack
einen Spiegel; & ohne Scham richte ich den Blick auf mich
Nachtgesänge für den ruhigsten Tag des Jahres; er ist ohne jede Bedeutung; verharre darin, solange sie noch klingen, taktweise
Betreffs: dicht unter der Oberfläche, ruht dein Bild, hart wie Granit, unter den Schlägen ein erster Versuch
erinnerungsweise dem Lauf der Elbe folgen und komme doch nicht über die ufer der nordsee hinaus
wie ein twitter, schnellfliessend, geröll darin: jenseits und diesseits der pein
irritisierende Signale, hautseitige Sendungen, klargespülter Schmerz, gefiltert von Unten nach Oben
Fingerspitzenerkenntnis sanft umrundend, Druckgrenzen explorierend, Stichwaffenwünsche & die Furcht vorm ungeschützten Fleisch
Efeu umrankt nicht nur das Ziegel-Holz- Gebräu bäuer- licher Gebäude; mein Haupt, auch meinen Bauch, schliesslich mein Gebein
die Dunkelheit versickert restlos und sternenklar offenbart sich meine Innigkeit
hier und dort zerstieben sie zu glitzernden Inseln manche entziehen sich dem werben manche sind altbekannt manche verstören
Emily Dickinson: Frost ausgeschlossen: Sonne soll kommen & ein Heer von Gänseblümchen
Jagdfieber; auf den Händen balanciere ich jedes ergatterte Wort & hoffe, dass es seinen Platz fände
Argon, Argwohn; und Geschrei Krypton; verborgen hinter ungesagten Worten; Fluchtgefahr mit einem Heliumballon im Neonlicht
die bruchflächen entbergen glitzernde adern, im nimbus der fragmente auferstehen
Kritzeleien zwischen den Scheiben im Wartemodus und unlesbar heute
Hauttexturen erforschen jenseits der Dermatologie
gelassen schreiten Oasen entdecken Schönheit geniessen nichts weglassen Sand sammeln Füße kühlen und am Ende trauern
eine Zeitreise auf dem Webstuhl des Alltags; Fremder, verzeihst du mir, dass ich ungefragt teilhabe
Würde das Trauerlicht der Junisonne mit scharfen Kontrasten neben dichten Wolkendecken die Menschen schöner werden lassen
und hüte jeden strich deiner feder erhaben im buch der tage
Flügelleicht cruisen, und vielleicht das Ziehen der Hüften beim Landen.
die Sixtinische Madonna hinter / neben meinem schreibtisch; würde gern mich unter ihr gewand ihr haar schmiegen
dich trag‘ ich triumphal als Herznote; eifersüchtig jede schicht davon inhutnehmen; unangreifbar bin ich so
Yorick; Weggefährte, Zeitgenosse; liegst mir zu Füssen und ich sehe dich zum erstenmal, bevor ich das kunsteiserne Tor hinter dir schliesse
stockgestochere 6 zoll neben 6 fuss fassliche linke vorsichtig umgreifen spielbein standbein wacklig wieder auf sicherem terrain
entbindest mich schließlich jeden inhalts nimbisch wand’lich hich hh
blutstrich, simmernd vor dem leibaltar
stück für stück im nebenfluss, korpuskeln vergessen ihre substanz; wandlung!
die fabelhaft harte Welt; & dabei so einfach! Kaufen sie das also!!
tragende trauer hier beständig abmelden hier ruhe ich im tremolo
auf dem grabstein „verlorenes glück“ steht dennoch da glück ich wende mich ab von der abendsonne und betrete die kühlen steine der kirche
social media verlorene ideen dennoch sind sie da ideen flüchtig wie ein t w e e t
kann ich fragen was ich nicht sehe nichtmal ahnen kann ich mögen was ich sehe kann ich nicht fragen / ich liebe auf gut glück
bis mich ein wärmestrahl zelle für zelle durchstreift und die saiten dehnt so dass es klingt
auf einem blatt papier neben dem gekritzel notizen für ein schmerzregister
Erst wer barfuss in die Bibliothek eintritt, weiss, dass er erwählt ist.
Übertragung ohne Lager und Spannseil findet dein zitterndes Ich in mir Heimstatt
Dein Licht schöpfst Du Wasserfarben; und die Erde verleiht ihnen Dank dir die nötige Schwere
Spuren nur so niedergedrücktes Gras; dem ich folge bis zur Augenweide voller heiliger Lust
Wenn wir im Himmel schwimmen; dräuen die Furchen des Ackers.
unter den Gartenzwergen – gewiss – verbirgt sich dann und wann eine Skulptur von Bronze
gewährt die flasche wein am saum der kirchentür angemessenen rausch dem fremden passanten
bis zum Hals im Luxusfluss
von Kirschwasser umspült & schwarzgebrannt; lass‘ mir den Rest für die Aschekapsel
doch achte auf die herbststürme beim übersetzen; habe den fährlohn dabei; & übe den Tanz auf den schwankenden planken
bitte nicht untergehen in der fantasie des begehrens
du, mensch, trägst schwer an fremder bitte, gehst schwanger mit ungeahnten kräften „über alles hinaus, was wir bitten oder verstehn“
die sanften Wellen in sich kreisen lassen, dem Malstrom aber entkommen
Totgeritten versinkt im Schweiss das lautere Maultier; sein Kreuz begründet kein Mahl mit Brot und Wein
Trauer gewährt uns neue Bilder; Jubel gar!
auf 12 uhr zu morgen trinken / arbeiten / versemachen / abschiednehmen / zurruhelegen; morgen & heute beginnen
tragen dünnwolkige gewölke trotz der sünden weinrot durchschimmert luna lunatic
was hätte aus mir werden können, wenn ich nichts geworden wäre
Fachzeitschrift für inerte Gase; für Mickey, für flackerndes Licht, für die Heimat Supermans; Journal der Popkultur
fasern schlagen ausflugschneisen, malen ausfallstraßen
totalitäre Gesten der Unschuld; brutal,begehrenswert und unwiderstehlich
beflissen wie der Mondschein hinter schnell ziehenden Wolken; ein Nimbus für jedes Fragment
kein ort wo gott wohnt; ohne mensch der gott wähnt zu sein
Herzmittel in Fraktur doppelt fermentiert aus dem Weinschlauch: Setzt die Segel!
trägst meine Scham als Duft unter deinen Achseln
in sich ertrinken; im sumpf der kleinstadt über kopfsteinpflaster balancieren & den spuren folgen: Siehst du mich?
hätten die Lauten, die Starken, die Unwiderstehlichen Schuld, wer könnte uns dann noch retten
das unsagbare wort umkreisen
die nacht zieht in den tag, webt traum um traum im sonnen- licht; müde
leichtfüßig wie ein Traumtanz mit gebundenen Gliedern
sensibler leibzugang; lästige raumforderungen
Vermeide jede Heiserkeit; unterbricht die Distanz der Worte nicht den Fluss unserer Häute
Läsionen klaffen, verschwindender Zeitraum spült Salzwasser in die Wunden, Fremdschmerz vermischend.
Hirnhautberührungen, kein Versprechen völliger Finsternis, im lautlosen Blitzen der Neuronen
hinter dem spiegel aber sprechen die blumen; schwerrotes blütenfleisch lockt
jetzt bleibt weniger als die hälfte; weniger tod abzutragen
voran in den eigendüften, fremd und vertraut, sich selbst verführen, fremdbestäubt
wachtraum im nieselregen; geschlossene blüten um unsterbliche räume
Schmelzgut; aus dem Spiegel der Meere, der Monde: eine Himmelsscheibe, halbvergraben lege ich mich zu dir; spitzes Fietschen!
Nachtsturm; bergan querfeldein; die lichter aus den plattenbauten; dein Vinyl in der Auslauf- rille;
keine Verse deiner schneeweißen Glieder, kein Rhythmus deiner Herzkammern, keine Metapher deiner Haut
ein berauschendes perpetuum mobile; möge ich doch leibhaftig teilhaben;
standhafter zinnsoldat; sei standhaft in dieser borderlinewelt, sei stolz in der gosse auch
Teppichbuckel wandern; Fluch der Wollmäuse; Sandnest der Flugameisen
kekskrümelschrift und fettlettern
borderlinewetter in den thälern
die Schrift meiner Haut, meine Augen streicheln dieser Zeilen Wasser- bilder Sinuskurven
ihre schönheit, majestätische schlichtheit, pragmatisches ansinnen, der liebsten botschaft
nehme diesen magischen moment entgegen, spüre ihn bis zum ende, glühend mit sanfter melancholie
verletzlich, das lächeln; halbwertszeit unbekannt